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Entspannung ist gerade auch bei Kindern und Jugendlichen sehr wichtig. Das erleben wir täglich in unserer Arbeit.

Kinder sind heute mehr denn je schon in frühen Jahren Stress ausgesetzt. Da sind neben der Schule, dem Lernen und den Hausaufgaben machen, auch noch Termine für Nachhilfe, z.T. Ergotherapie, aber auch die Freizeitaktivitäten, wie Musik, Sport, usw..

Hinzu kommen die digitalen Medien, wie Fernseher, Handy, Playstation oder Computer. Kinder haben weniger Zeit einmal Nichts zu tun, einfach einmal die Seele baumeln zu lassen. Sie und ihr Gehirn sind ständig Reizen ausgesetzt. Es fehlt die notwendige Zeit der Entspannung, des Nichtstuns, der Langeweile.

Dies kann zu körperlichen und psychischen Störungen sowie zu Schul- und Lernproblemen führen. Viele Kinder und Jugendliche leiden schon unter Kopfschmerzen und Migräne, Magen-, Darm- und Kreislaufproblemen, weil sie mit der ganzen Anspannung oft nicht klarkommen.

Wenn Sie Anzeichen dafür bei Ihrem Kind sehen, hilft regelmäßiges Entspannungstraining, um Anspannungen abzubauen und Distress (schädlichen Stress) in Eustress (wohltuendem Stress) umzuwandeln. Die schulische Leistungsfähigkeit Ihres Kindes wird dadurch verbessert, die Konzentrationsfähigkeit wächst und Lernblockaden können abgebaut werden.

Ihr Kind fühlt sich dann wieder wohler, kann auch wieder leichter lernen, ist aufmerksamer und kann bei Arbeiten ruhig und gelassen bleiben.

Psychovegetative Beschwerden, wie oben erwähnt, können gebessert oder Ihrer Entstehung vorgebeugt werden.

Entspannung muss erlernt werden

Natürlich muss Entspannung auch erlernt werden. Es wäre falsch, anzunehmen, dass die aufgezählten Verbesserungen sofort und nach kurzer Zeit erreicht werden. Ihr Kind muss sich erst einmal mit einem „Entspannungstraining“ vertraut machen. Es gibt hier unterschiedliche Methoden und Ansätze.

Jugendliche, insbesondere Jungs, tun sich oftmals schwer mit einem Entspannungstraining.

Sie wollen kraftvoll, cool und überlegen wirken. Entspannung wird mit Schwäche, Hilflosigkeit, Verlust der Kontrolle und Weichheit in Verbindung gebracht. Versuchen Sie hier Ihrem Kind erst einmal die Zusammenhänge zwischen schädlichem Stress, also dem Distress, und Unwohlsein sowie gesundheitlichen Problemen klar zu machen.

Vielleicht ist Ihre Tochter oder Ihr Sohn sportbegeistert und betreibt selbst eine Sportart. Schaffen Sie hier eine Brücke zum Sport. Spitzensportler entspannen sich vor den Wettkämpfen und bereiten sich „mental“ vor. So sind sie fit für den Wettkampf und können Ihr Können optimal abrufen. In vielen fernöstlichen Kampfsportarten spielt die Entspannung eine wesentliche Rolle. Der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung wird hier bewusst betont.

Erklären Sie es doch einmal so:

„Im Fernsehen, wenn dort Leichtathletik gezeigt wird, hast Du vielleicht schon gesehen, dass die Hochspringer z.B. nicht einfach losrennen und über die Stange springen. Sie warten, entspannen und konzentrieren sich vor allem. Sie brauchen für den Sprung nämlich beides. Die Ruhe – ohne Ruhe klappt alles nur halb so gut. Und die Konzentration – sie stellen sich in Gedanken ihren Sprung vor, jeden Schritt, jeden einzelnen Ablauf und zwar in ihrem Kopf. Sie springen also erst ein paar Mal in ihrem Kopf und sind dabei ganz entspannt. Und dann springen sie tatsächlich. Du siehst Entspannung ist nicht nur schlafen, denn das würde einem Sportler nichts bringen. Entspannung hat also nicht nur mit Ruhe zu tun, sondern vor allen Dingen auch mit Konzentration. Und deshalb machen Menschen, die sehr konzentriert sein müssen und Ihre Sache sehr gut machen wollen, wie z.B. ein Sportler, Entspannung. Das Gehirn kann im ersten Moment nicht unterscheiden, machst Du jetzt tatsächlich etwas, oder geschieht es in Deiner Fantasie. Und diese Eigenschaft des Gehirns machen sich vor allen Dingen Sportler zu Nutze und trainieren 2/3 mental. Und sie erreichen damit im realen Geschehen ein besseres Ergebnis. Du siehst, Entspannung und Mentaltraining ist also cool und verhilft Dir besser und schneller Deine Ziele zu erreichen!“

Entspannungs- und Mentaltraining ist also Hilfe zur Selbsthilfe

Ihr Kind lernt durch regelmäßiges Entspannungstraining, dass es aktiv etwas für sein Wohlbefinden und seine Gesundheit tun kann. Es bekommt dadurch nicht nur mehr Energie, sondern seine Hilflosigkeit wird abgebaut und es bekommt ein Gefühl von verstärkter Selbstwirksamkeit. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Ihr Kind kann mit Alltagsproblemen gelassener und aktiver umgehen.

Im schulischen Bereich kann Entspannung und Mentaltraining auch super eingesetzt werden, z.B. um:

  • Prüfungen besser zu bestehen

  • Schulabschluss leichter zu erreichen

  • bessere Noten in einzelnen Fächern zu erzielen

  • Selbstvertrauen zu stärken

  • mehr Freude zu erlangen, um in die Schule zu gehen

  • mehr Begeisterung für das Lernen zu erreichen

  • selbstbewusster zu werden

Wo sollte ein Entspannungstraining stattfinden?

Ihr Kind sollte erst einmal an einem Ort üben, wo es möglichst Ruhe hat. Je jünger Ihr Kind ist, je mehr lässt es sich durch störende Geräusche oder zu helles Licht ablenken. Wenn Ihr Kind schon älter ist, kann Ihr Kind durchaus lernen, sich auch in Alltagssituationen zu entspannen. Als ich (Brigitte) vor einigen Jahren die Ausbildung zur Kursleiterin für Progressive Muskelentspannung gemacht habe, hieß die Ausbildung „Die Kunst im Alltag zu entspannen!“. Unser Alltag ist oft geprägt von Lärm, Hektik und Stress und gerade hier ist es wichtig, sich entspannen zu können. Ein Sportler hat gelernt, sich im lauten Stadtion zu entspannen. Er kann dann alles andere um sich herum ausschließen und konzentriert sich nur auf sich und seine Abläufe. Am Anfang sollte sich Ihr Kind allerdings in Ruhe mit der Entspannung und dem Mentaltraining vertraut machen, damit es diese „Techniken“ auch in seinem ganz persönlichen Alltag einsetzen kann.

Als gute Entspannungsmethoden empfehlen wir die Progressive Muskelentspannung oder das Autogene Training

  1. Progressive Muskelentspannung

Durch ein bewusstes Anspannen bestimmter Muskeln und dem anschließenden Loslassen, können Anspannungen abgebaut werden und Ihr Kind  kann einen entspannten Zustand erleben.

Hier eignen sich entweder CDs, die Sie ihrem Kind kaufen, mit einer Anleitung. Eine kleine Anleitung und Einführung zur Progressiven Muskelentspannung finden Sie weiter unten.

Bei bestimmten schwerwiegenden Erkrankungen sollte allerdings die Anwendung der Progressiven Muskelentspannung vermieden werden.

(Entnommen aus „Progressive Muskelentspannung für Kinder“ vom Loehmer Institut, Bericht von Dieter Ohm)

  • Psychiatrischen Erkrankungen, wie akuten Psychosen, Depressionen und Zwangssyndromen

  • Spezifischen Formen von Asthma

  • Schwere akute Magen- und Darmerkrankungen

  • Herz- und Kreislauferkrankungen (z.B. schwere angeborene Herzklappenfehler)

  • Anfallserkrankungen (Epilepsie)

Sprechen Sie hier unbedingt mit dem Kinderarzt und klären Sie ab, ob Ihr Kind die Progressive Muskelentspannung anwenden darf.

Nachfolgend eine kleine Einführung in die Progressive Muskelentspannung. Wenn Ihr Kind das ein paar Mal geübt hat, kann es das mit allen Muskelgruppen alleine und selbstständig wiederholen.

„Setze Dich einmal ganz entspannt auf Deinen Stuhl und schließe Deine Augen. Konzentriere Dich für einen Moment auf Deinen Atem – Einatmen und Ausatmen. Atme ein und zähle dabei in Gedanken 1, 2, 3, 4, kurze Pause 1, 2 und dann ausatmen 1, 2, 3, 4. Wiederhole das ein paar Mal.

Mache nun einmal mit Deiner rechten Hand eine Faust, winkle Deinen Arm an und spanne Deine Muskeln an, dass Du die Anspannung deutlich spürst. Ich zähle dabei bis 10: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.

Atme nun noch einmal tief ein und öffne beim Ausatmen Deine Faust und lass Deinen Arm mit einem Schlag herunterfallen.

Spüre die Entspannung in Deinem Arm und in Deiner Hand. Dein rechter Arm ist locker und entspannt!“

Konzentriere Dich nun wieder auf Deinen Atmen. Atme ein und zähle dabei in Gedanken 1, 2, 3, 4, kurze Pause 1, 2 und dann ausatmen 1, 2, 3, 4. 

Mache nun einmal mit Deiner linken Hand eine Faust, winkle Deinen Arm an und spanne Deine Muskeln an, dass Du die Anspannung deutlich spürst. Ich zähle dabei bis 10: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.

Atme nun noch einmal tief ein und öffne beim Ausatmen Deine Faust und lass Deinen Arm mit einem Schlag herunterfallen.

Spüre die Entspannung in Deinem Arm und in Deiner Hand. Dein linker Arm ist locker und entspannt!“

Konzentriere Dich nun wieder auf Deinen Atmen. Atme ein und zähle dabei in Gedanken 1, 2, 3, 4, kurze Pause 1, 2 und dann ausatmen 1, 2, 3, 4. 

Mache nun einmal mit beiden Händen eine Faust, winkle beide Arme an und spanne Deine Muskeln an, dass Du die Anspannung deutlich spürst. Ich zähle dabei bis 10: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.

Atme nun noch einmal tief ein und öffne beim Ausatmen Deine Fäuste und lass Deine Arme mit einem Schlag herunterfallen.

Spüre die Entspannung in Deinen Armen und in Deinen Händen. Deine Arme sind locker und entspannt!“

  1. Das Autogene Training

Autogenes Training arbeitet Kraft der Gedanken. Der Grundgedanke ist hierbei das „Einüben“ der Ruhe, Schwere und Wärme. Eingebettet in eine Fantasiereise mit der Formulierung von Merksätzen, wie: „Ruhig und still, geht`s wie ich will!“, „Ruhig und entspannt kann ich meine Ziele erreichen!“ und immer wiederkehrendes Wiederholen der Ruhe,- Schwere- und Wärmeformel, lernt Ihr Kind sich allmählich zu entspannen und die Schwere und Wärme im Körper zu spüren.

Wenn Ihr Kind nun mit dem Autogenen Training vertraut ist und die Schwere, Ruhe und Wärme spüren kann, kann es allmählich auch übergehen in das Mentale Training. Wie ein Sportler, der einen bestimmten Bewegungsablauf im Kopf immer wieder durchgeht, bevor er dann real springt, kann sich Ihr Kind z.B. vorstellen, wie es bei der nächsten Arbeit ganz ruhig und entspannt ist und die gestellten Aufgaben lösen kann.

Jetzt lassen Sie Ihr Kind wie ein Sportler handeln und Sie werden merken, dass es ruhig und gelassen in jede Prüfung gehen kann.

Hier haben wir für Sie noch eine schöne Fantasiereise für eine gelungene Prüfung. 😉

Regelmäßig angewendet führt sie zu mehr Ruhe und Gelassenheit bei jeder Prüfung.

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