Immer wieder treffen wir bei unserer Arbeit auf Eltern mit Kindern, die verzweifelt sind, weil es einfach in Mathe nicht klappt. Sie können oft nicht verstehen, warum selbst die einfachsten Rechenaufgaben nicht gelöst werden können.
Rechnen ist ein komplexer Vorgang, der irgendwann zu einem automatisierten Vorgang werden muss. Für uns Erwachsene, die mit dem Rechnen keine Probleme haben, ist das oft schwer zu verstehen. Vielleicht seid Ihr liebe Eltern, dann genervt, weil Euer Kind die Aufgaben einfach nicht verstehen bzw. lösen kann und Euer Kind findet das Fach Mathe doof. Was auch verständlich ist.
Wir möchten einen Vergleich mit dem Autofahren lernen machen. Ihr, liebe Eltern könnt Euch vielleicht noch an Eure erste Fahrstunde erinnern. Ihr musstet am Anfang auf so viele einzelne Dinge bewusst achten – Einsteigen, Auto starten, Kupplung treten, schalten, Gas geben, auf den Verkehr achten, die Schilder beachten, Schulterblick uvm. Mein erster Gedanke damals war: „Ob ich das jemals lerne!“. Aber natürlich haben ich und auch Ihr das gelernt. Zum einen weil wir es ja wollten, also der Wille war da, zum anderen hat der Fahrlehrer das immer wieder erklärt und mit uns geübt. Heute steigen wir ins Auto und machen diese Dinge ganz unbewusst. Unser Gehirn holt diese Informationen aus dem Unterbewusstsein nach oben.
Und genau so geht es vielen Kindern am Anfang auch, bevor das Zahlenverständnis da ist und der Rechenvorgang noch nicht automatisiert ist. Kinder sollten sich im Zahlenraum bis 10 ganz sicher fühlen. Und das könnt Ihr, liebe Eltern, ganz spielerisch fördern. Lasst Euer Kind möglichst oft zählen von 1-10 und auch von 10-1. Lasst Euer Kind die Zahlen auch „begreifen“ – nehmt dazu Alltagsmaterialien – Steine, Legosteine, Erbsen, Bohnen etc. Erst einmal bis zum Zahlenraum 10. Wenn das „im Schlaf“ klappt, dann kann man weitergehen.