Tonischer Labyrinthreflex TLR
Der Reflex wird aktiviert, bei Veränderung der Kopfposition. Das heißt, wird der Kopf nach vorne gebeugt, löst es den TLR vorwärts aus. Wird der Kopf in den Nacken gelegt, wird der TLR rückwärts ausgelöst.
Beim TLR vorwärts kommt es zu einer allgemeinen Tonuserschlaffung. Das bedeutet, der Körper des Kindes kommt in die fötale Beugehaltung. Dies kann man sehr schön beobachten, wenn das Baby auf dem Bauch liegt. Dies ermöglicht dem Kind, sich bereits im Mutterleib optimal an die Raumverhältnisse anzupassen. Dadurch hat das Kind aber auch einen max. Berührungskontakt mit der Mutter. Somit fühlt sich das Kind beschützt und geborgen.
Wenn das Kind auf dem Rücken liegt, ist der TLR rückwärts aktiv. Das bedeutet, die Streckmuskeln kommen zum Einsatz. Durch den TLR rückwärts ist das Baby in der Lage, sich in der unmittelbaren Vorgeburtsphase mit dem Kopf in den Geburtskanal zu strecken. Es dreht sich dann mit anderen frühkindlichen Reflexen durch den Geburtskanal. Kommt es zu einer Störung des normalen Geburtsvorganges, kann man davon ausgehen, dass der TLR rückwärts nicht zu seinem Höhepunkt gekommen ist. Somit kann er auch nicht richtig integriert werden.